Landingpages aus Nutzersicht designen

Johannes Holl

Ein ebenso einfaches wie leistungsstarkes Storyline-Framework zur Erstellung von Landingpages.

Eine gute Storyline für eine Landingpage zu entwickeln, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wie kann man einem Benutzer ein Produkt oder eine Dienstleistung auf die interessanteste Weise erklären? In der Regel beginnt man mit einem grundlegenden Frage-Konzept. Es funktioniert so gut wie immer und kann dabei helfen, Inhalte benutzerfreundlich zu strukturieren.

Bevor man sich an die Arbeit macht, sollte sichergestellt sein, dass die Site die notwendigen konzeptionellen Grundlagen erfüllt:

  • Wir erstellen ein einseitiges Layout (One-Pager), um den Benutzer in erster Linie zum Scrollen und nicht zum Klicken zu animieren.
  • Wir bieten statt Marketingfloskeln relevante Informationen und Argumente. (Interessante Insights dazu finden sich im „Cluetrain-Manifest“.)
  • Wir definieren eine eindeutige Aktion, die vom Benutzer ausgeführt werden soll – einen Call-to-Action.

Ein Storyline-Framework für Landingpages

Wie nehme ich die Sicht des Nutzers ein?

Stellen wir uns zunächst einen Website-Besucher als jemanden vor, der ein Ladengeschäft mit einer Reihe von Fragen betritt und nichts über dessen Angebot weiß. Versuchen wir, informativ zu sein, nicht manipulativ. Wenn wir uns zu sehr bemühen, unsere Argumente vorzubringen und zu viel aus unserer Sicht als Unternehmen kommunizieren, werden wir die Aufmerksamkeit des Nutzers kaum auf uns lenken können. Besser wir leiten ihn stattdessen durch seine offensichtlichsten Fragen – beginnend mit einem ersten Überblick hin zu einem tieferen Verständnis.

Drei hilfreiche Fragen zur Strukturierung von Inhalten

Structure for langing page design: a page should answer the questions what, why and how an offer helps the user

Das „Was“

Beginnen wir mit einer allgemeinen Einführung, damit Benutzer wissen, ob unsere Website das bietet, wonach sie suchen. Diese erste Information halten wir möglichst kurz:

  • Worum geht es auf dieser Webseite?
  • Was ist das Angebot – auf den Punkt gebracht?

Das „Warum“

Die nächste Ebene sollte detailliertere Informationen enthalten:

  • Warum sollte ich mich für dieses Angebot interessieren, mich für diesen Service registrieren / ihn abonnieren? (Alleinstellungsmerkmale, Funktionsbeschreibung usw.)
  • Warum passt es zu meinen Bedürfnissen? (Testimonials, Beschreibungen von Nutzungsszenarien)
  • Was sind die Vorteile im Vergleich zu anderen Angeboten?

Das „Wie“

Dieser Block sollte letzte Zweifel aus dem Weg räumen:

  • Wie sicher ist dieses Produkt oder diese Dienstleistung?
  • Wie vertrauenswürdig ist dieses Produkt?
  • Wie nachhaltig ist dieses Produkt?
  • Wie groß / schnell /… ist dieses Produkt? (Technische Daten)
  • Wie funktioniert es im Detail?

Das „Wo“

Jedes Interface sollte dem Benutzer etwas zu tun geben. Durch eine gute Benutzeroberfläche werden die wichtigsten Funktionen hervorgehoben, sodass die gewünschte Aktion ohne viel Suchen gefunden werden kann. Dies kann ein "Kaufen"-Button in einem Webshop, ein „Download“-Button für eine App, ein „Share“-Button in einem Artikel einer Nachrichtenwebsite oder auch ein „Neue E-Mail erstellen“-Button in einer E-Mail-Anwendung sein.

Diese zentralen Handlungsaufforderungen (Call-to-actions) sollten durch Form und Kontrast herausstechen und an jeder Stelle der Benutzeroberfläche verfügbar sein. Sie sind wichtig, damit einerseits der Website-Inhaber die Conversion optimieren und andererseits der Benutzer sein Ziel erreichen kann.

Structure of a landing page website: cluster the storyline in order of what, why and how the offering helps the user and provode a where along the whole journey as a call to action

Ein guter Call-to-action beantwortet dem Nutzer folgende Fragen:
  • Wie erhalte ich das Angebot? Oder: Wo kann ich dieses Produkt kaufen? (Beispiel: „Jetzt kaufen“-Button)
  • Wo kann ich diese App herunterladen? (Beispiel: „App Store“-Button)
  • Wo kann ich mich registrieren / anmelden? (Beispiel: „Jetzt anmelden“-Button)

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